KFZ – Versicherung | Herbstzeit - Wechselzeit

Christian Antons • 10. November 2023

KFZ – Versicherung | Herbstzeit - Wechselzeit


Die Herbstzeit ist der perfekte Zeitpunkt, um über deine KFZ-Versichung nachzudenken und diese zu prüfen. Je nach skalierten investierten Aufwand von dir, kann du nicht nur einmalig, sondern mehjärig Beiträge und damit Kosten sparen. Nett oder? Und nein, dabei musst du kein Versicherungsexperte im engeren Sinne sein oder gar eine vollständige Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolvieren :)

Einleitung in das Thema


Wie schon in den Teaserzeilen betont, es ist Herbstzeit und damit tatsächlich ein sehr guter Zeitpunkt sich mit deiner KFZ-Versicherung zu beschäftigen. Umso mehr, falls sie seit längerer Zeit, eventuell sogar seit Jahren, unverändert läuft. Warum ist der Herbst ein guter Zeitpunkt dafür? Nun im Regelfall ist es so, dass das Versicherungsjahr deiner Autoversicherung jeweils zum Jahresende endet, also den 31.12. eines jeden Jahres. Zeitgleich beträgt die Kündigungsfrist einen Monat zum Ende des Versicherungsjahres. Damit sind Oktober und November also die Monate wo du am besten neue Entscheidungen treffen und Veränderungen an Deiner Autoversicherung veranlassen kannst, einschließlich eines vollständigen Wechsels des Versicherers. Unter der Annahme der Kenntnis zumindest gewisser Basisbegrifflichkeiten bei dir, soll es in diesem Blogbeitrag zur KFZ-Versicherung, vorrangig um gezielte praxisorientierte Einsparmöglichkeiten gehen, also konkrete Tipps und Tricks für das Alltagsleben Deiner Finanzen. Ja, für viele von euch da draußen nerven solche Themen tendenziell, also sich um die eigenen Versicherungen zu kümmern, aber umgekehrt kann es sehr schnell verdientes Geld sein, durch eingesparte Beitragskosten. Gerade wenn du deine Autoversicherung viele Jahre nicht hinterfragt haben solltest, kann ein sehr netter Stundenlohn winken, neben der Freude, sich bewusst selber um die Angelegenheit eigenverantwortlich gekümmert zu haben. Also legen wir los und schauen uns dies einmal gemeinsam an:



Wie sollte ich an das Thema KFZ-Versicherung herangehen, also meinen Versicherungsvertrag prüfen?


Es ist wichtig, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und nicht einfach zwischen "nett zu haben", "vielleicht" und "nicht so wichtig" zu unterscheiden. Stattdessen sollte man klare Grenzen setzen. Dies hängt vor allem vom Wert des Fahrzeugs ab. Angenommen, du hast vor 10 Jahren ein brandneues Auto gekauft, versichert und dann vernachlässigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du immer noch eine Vollkaskoversicherung hast, ist sehr hoch, aber auch teuer. War das damals die richtige Entscheidung? Wahrscheinlich ja. Ist es heute noch notwendig und sinnvoll? Eher nein. Kurz gesagt, wenn dein Auto noch etwa 5.000 € wert ist (Kaufpreis), wäre die Entschädigung bei einem Vollkaskoschaden wahrscheinlich nicht mehr allzu hoch und sowohl Teil- als auch Vollkasko wären im Vergleich zu den Gesamtversicherungskosten recht teuer. Um es klar auszudrücken: Wenn ich ein Auto im Wert von 2.500 € bis 5.000 € hätte, würde ich mich eher für eine Haftpflichtversicherung entscheiden, mit dem klaren Verständnis, dass alle Schäden, die normalerweise von einer Vollkaskoversicherung abgedeckt wären, wie selbst verursachte Schäden oder Schäden an meinem Auto durch meine Unfallverursachung, von mir selbst bezahlt werden müssten. Das Gleiche gilt für die Teilkasko, die Schäden abdeckt, die nicht von meinem Verhalten abhängen, aber auftreten können, wie Diebstahl, Brand, Hagel, Blitzschlag oder Marderbiss, um nur einige Beispiele zu nennen. Das bedeutet, dass ich in all diesen Fällen selbst für die Kosten aufkommen müsste, während mein Unfallgegner im Falle eines Unfalls versichert wäre. Natürlich kann man das auch anders sehen und jeder muss selbst entscheiden. In meinem Beispiel könnte ich zum Beispiel zu dem Ergebnis kommen, dass ich wirklich keine Vollkaskoversicherung mehr brauche, aber weiterhin eine Teilkaskoversicherung haben möchte. Alles ist möglich, wichtig ist eine bewusste und klare Entscheidung. Damit möchte ich nur betonen, dass die Faktoren, die deinen Bedarf bestimmen - nämlich der Wert oder Restwert deines Autos, deine finanzielle Leistungsfähigkeit im Falle von Schadensbehebungen oder Ersatzbeschaffungen im Extremfall und die Risikoabwägung für dich selbst - besonders wichtig sind. Dann kommst du automatisch zu dem Ergebnis, ob du nur eine Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung benötigst. Das ist der grundlegende Bedarf.



Welche Bedarfsfragen bezüglich des Versicherungsschutzes sollte ich mir als nächstes stellen und gibt es eventuell weitere berücksichtigungsfähige Faktoren, die von Relevanz sind?


Ja gibt es, theoretisch wie praktisch und ist Marktpolitik der Versicherungen, letztlich auch um es möglichst unübersichtlich zu machen. Positiver formuliert und fairer gesagt aber umgekehrt auch, um eventuelle Sicherheitsbedarfe und damit Schutzbedürfnisse in unterschiedlicher Skalierung decken zu können. Dies sind zum Beispiel konkret und nur auszugsweise benannt: Gesonderte Schutzbriefe für Pannen, Rabattschutz in Bezug auf die Schadensfreiheitsklasse nach Eintritt eines Schadens- bzw. Versicherungsfalles, Insassenunfallversicherung, gesonderter Auslandsschutz, Verkehrsrechtsschutzversicherung in Kombination mit der KZF-Versicherung (obwohl dies dann eigentlich zwei völlig getrennte Versicherungsverträge sind)und viele andere mehr oder wenige tolle, interessante, sinnvolle oder sinnfreie Versicherungsangebote. Habe dabei bitte gedanklich immer auf dem Schirm: Die Versicherungsgesellschaften wollen und müssen verkaufen, sie wollen Umsatz und Gewinne machen, dies ist ein Hauptmotivator ihres Handelns und dies berechtigt wie nachvollziehbar. Umgekehrt ist deshalb nicht alles pauschal „blöd“ oder automatisch unsinnig, sondern hängt von deinem eigenem Empfinden, Bedarf und Budget, somit Ergebnis deiner Risikoabwägung und deiner Schutzbedürfnisse ab. 


Ich nehme mal ein ganz anderes Beispiel für eine anschauliche Erläuterung: Du brauchst das Gewürz Pfeffer. Dies ist somit dein Bedarf. Jetzt denke einmal darüber nach, wie viele Varianten, Arten und Produktformen des von Pfeffer gibt. Vom ganz einfach billigsten Plastiknachfüllset mit gemahlenen Pfeffer, bis hin zur 50 cm großen „Ado Goldkanten Pfeffermühle“ mit besonders wertvollem, buntem und schmackhaften Pfeffer aus „HasteNichtGesehen“. Erfüllen beide den Zweck mit Pfeffer zu würzen und decken einen Grundbedarf? Ja. Beide gleich gut? Vermutlich eher nein. Rechtfertigt dies jeweils den jeweiligen Preis? Vielleicht und entscheidest du nach deinem Empfinden. Gibt es auch eventuell gute Gründe für die „Ado Goldkanten Pfeffermühle“? Auch das, vermutlich eher wie sicherlich und je nachdem wo es hinpasst. Also der oder eben dein individueller Bedarf ist hier gefragt, wie Maßstab.


Wir dürfen aber Ziel nicht aus den Augen verlieren und dies heißt wir wollen, wenn möglich, Versicherungskosten sparen, dabei trotzdem unseren Kernbedarf abdecken. Deshalb sollten wir zunächst zum Kernbedarf zurückkehren und uns für erforderliche Versicherungsvergleiche darauf beschränken.


Nach der Entscheidung, ob ich nur eine Haftpflichtversicherung benötige oder doch auch eine Teil- und/oder Vollkaskoversicherung, ist nun in diesem Kontext die Frage eventueller oder eher korrekter benannt erforderlicher Eigenbeteiligungen von Dir an etwaiger Kosten. Dies sind die Kosten, auf denen du in jedem Falle trotz Abschluss des Versicherungsschutzes im Schadensfalle hängenbleiben würdest. Selbstbeteiligungen beginnen häufig bei 150 € und gehen bis 1.500 € oder mehr, aber in der Regel nicht viel mehr. Je höher die Eigenbeteiligung desto geringer der Versicherungsbeitrag für die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung. Hier solltest du einfach eine Entscheidung für dich treffen, nach den gleichen Kriterien und Systematiken wie bereits beschrieben, was Thema Bedarfsermittlung unter Risikoabwägungsgesichtspunkten angeht. Fiktiv könntest Du zum Ergebnis kommen, für die Teilkasko ist 150,00 € Eigenbeteiligung für mich okay und für die Vollkaskoversicherung 500,00 €, was zudem zeitgleich tendenziell sinnvolle Werte sein könnten, in meiner persönlichen Wahrnehmung wie Sichtweise. Noch einmal zur deutlicher Klarstellung, was diese Beträge für dich bedeuten: Die Eigenbeteiligung in der Vollkasko bedeutet, dass wenn du einen Unfall verursacht hast und hierfür verantwortlich bist, zahlt deine Versicherung dir deinen Schaden, also auch die Reparatur deines Autos oder im Falle eines wirtschaftlichen Totalschaden entsprechende Restwerte. Von diesem Restwert oder eben der Rechnung der Werkstatt bei Instandsetzung, musst du selber die Eigenbeteiligung, in unserem Beispiel hier die 500 €, selber bezahlen. Bei der Teilkasko: Marderbiss, Reparatur Werkstatt 400 €, davon zahlst Du 150,00 € selber. Das Ganze gilt jeweils je Schadensfall. Und ja es gibt Versicherungen, die bieten Teil- wie Vollkaskoversicherungen auch ohne Selbstbeteiligungen an. Dies sollte aber wenn eine sehr bewusste Entscheidung von dir sein, denn die beitragserhöhenden Auswirkungen hierdurch auf deinen Gesamtversicherungsbeitrag werden erheblich sein. Geschmackssache.


Ein thematischer Randausflug an dieser Stelle: Wie oft sollte ich in dieser Art und Weise prüfen und warum eigentlich? Geht es dabei „nur“ um eine potentielle Einsparmöglichkeit bei den Beiträgen, also nur um die Senkung deiner Kosten?


Eine wiederkehrende, eventuell auch nur kleine und damit einfache Prüfung solltest du meiner Meinung nach einmal jährlich und zwar idealerweise genau im Herbst eines Jahres vornehmen. Die Kündigung des laufenden Versicherungsjahres einer KFZ-Versicherung ist im Regelfall jeweils bis zum 30.11. des lfd. Jahres möglich. Somit bietet sich dieser Zeitpunkt besonders an, da dies wegen der passgenauen Kündigungs- und damit Veränderungsmöglichkeit der ideale Zeitpunkt auch gegenüber deinem bisherigen Versicherer ist. Dabei egal, ob du final beim ihm bleibst oder nicht. Dies wäre für mich eine kleine und schnelle Prüfung unter Aufwandsgesichtpunkten und nach deinem Ermessen. Wie eine „kleine Prüfung“ noch schmalspuriger und einfacher geht, dazu noch an anderer Stelle mehr.


Eine umfassende und recht aufwendige Prüfung im bisher hier beschriebenen Sinne von ausführlicher Markterkundung und Marktvergleichen, einschließlich der dafür eben erforderlichen Vorbereitung, empfehle ich jeweils im dritten Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in diesem Zeitraum relativ viel getan hat am Markt ist, meiner Meinung nach, ausreichend hoch. Dies hieße, dass du die Hinweise aus diesem Feature beachtest und entsprechend vorgehen wirst. Aber auch hier gilt: Geschmackssache und abhängig von deiner Energie, Lust und Zeit. Wenn du im Kern mit deinem Anbieter zufrieden bist, genügt eventuell auch die ganz kleine Variante jeweils. Verbraucherschütze und Kostenoptimierer allgemein würden natürlich den Standpunkt vertreten, wiederkehrend jedes Jahr zu prüfen und dies möglichst intensiv, auch klar. Am Ende des Tages und wenn man die Kirche im Dorf lässt, sollten aber Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen.


Zur Frage, ob es nur um das Geld, also die Erzielung einer Beitragseinsparung geht, die klare Antwort: Nein! Sondern es gibt einen zweiten Nebenaspekt. Dieser hängt mit vertragsadministrativen Gründen zusammen sowie der Funktionsweise und konzeptionellen Ausgestaltung von Versicherungen in entsprechende Tarifgruppen. Dies bedeutet, hier sehr vereinfacht dargestellt, dass eine Versicherung in relativ kurzen Abständen neue Tarife und Gruppen und damit verknüpft auch Versicherungsbedingungen, bildet. Soll heißen es wird eine Versicherung als Tarif und mit dazugehörigen Versicherungsbedingungen und wiederum damit verbundenen Optionen und Gesamtleistungen gebildet. Damit geht die Versicherungsgesellschaft an den Markt und versucht diese, auch an dich, zu verkaufen. Während dieser Phase kommt also eine Anzahl von X Kunden in den Tarif. Sie bilden eine Versicherungsgemeinschaft, sehr vereinfacht dargestellt und dies gilt auch in interner versicherungstechnischer kalkulatorischer Hinsicht, neben vielen anderen Kalkulationsfaktoren der Versicherung. Danach „lebt“ dieser Tarif mit allen diesen Rahmenbedingungen und Eckdaten fort. Extrem vereinfacht und bildhaft erklärt, verliert diese Kundengruppe und Versicherungsgemeinschaft nun sukzessive „seine Unschuld“ durch Schadensfälle und ggf. weitere Faktoren. Dies steigert potentiell Kosten in Mittel- bis Langfrist und kann zu Preissteigerungen bei deinen Beiträgen führen. Soweit und hier nur sehr grob dargestellt die ungefähren Systematiken. Allerdings sind wir damit nun doch wieder beim Thema Preis und Beitragseinsparungen. Worum es mir hier jetzt aber vorrangig in diesem Kontext geht, sind die Versicherungsbedingungen und damit vor allem der damit verbundene konkrete Versicherungsschutz im Sinne der möglichen Gesamtleistungen deiner KFZ-Versicherung zur Abwendung von Schäden dir gegenüber. Tatsächlich ist es so, dass durch Multifaktoren sich diese fortlaufend und je neuer Tarifgruppe verändern können und dies tatsächlich auch sehr oft tun. Diese Multifaktoren sind zum Beispiel Rechtsprechung, neue Marktideen in Form neuer Produktgestaltungen durch die Versicherungsgesellschaft, eingebrachtes Feedback von Kunden*innen, besondere kalkulatorische/wirtschaftliche Aspekte und vieles mehr. Dies kann durchaus und nicht selten auch dazu führen, dass neuere Versicherungsbedingungen für dich als Versicherungsnehmer wesentliche Verbesserungen, also einen höheren Schutz, mit sich bringen können. Diese Verbesserung der Versicherungs- und wenn du so willst Schutzbedingungen dabei tatsächlich zunächst einmal nicht zwingend in Abhängigkeit zum Preis im engeren Sinne. Dies bedeutet die besseren Versicherungsbedingungen bei einem aktualisierten Versicherungsvertrag oder eben Abschluss bei einem dritten neuen Versicherer für dich, können sowohl Vorliegen bei niedrigerem Beitrag, wie ebenso gleichbleibenden oder eben auch erhöhten Beitrag. Solche Verbesserungsaspekte könnten zum Beispiel er Einschluss neuer Leistungsmerkmale in der Teil- oder Vollkaskoversicherung sein, die Basiserhöhung von Versicherungssummen in der Haftpflichtversicherung, die Einführung sonstiger neuer Produktmerkmale oder die Berücksichtigung von Rechtsprechung dergestalt, dass bestimmte Haftungsfragen dir gegenüber lockerer werden, was Fragen zum Beispiel von fahrlässigen Handeln angeht in bestimmten Situationen.


In Summe bleibt damit festzuhalten, dass eine regelmäßige Überprüfung deiner KFZ-Versicherung nicht nur mit der Zielsetzung der Kosteneinsparung Sinn macht, sondern ebenso sinnvoll sein kann, in Bezug auf wichtige Nebenfaktoren, wie eben zum Beispiel das damit verbundene Upgrade auf die aktuellsten Versicherungsbedingungen.

Bild zeigt Einsicht in einen Aktenordner
Dann gibt es aber doch noch ganz viele weitere Zusatzleistungen und Unterschiede in den diversen Versicherungsmöglichkeiten, also Optionen. Dies hast Du ja schon ein wenig erklärt. Wie gehe ich damit weiter um?

Ja, es gibt verschiedene Optionen und Leistungen bei Autoversicherungen, die du bei einem Vergleich berücksichtigen kannst. Bei einer Grundprüfung ist es jedoch meiner Meinung nach am besten, diese vorerst auszublenden. Du kannst sie dir später genauer anschauen, indem du zum Beispiel deinen aktuellen Vertrag und Versicherer sowie zwei oder drei andere Versicherungen stichprobenartig prüfst. Je weniger du jedoch berücksichtigst, desto besser für den Vergleich. 


Einige der verschiedenen Optionen und Leistungen sind zum Beispiel Telematiktarife mit Sonderrabatten, bei denen deine Fahrweise über eine App oder ein Bauteil im Auto überwacht wird. Wenn der Versicherer dies nach einer jährlichen oder anderweitigen Auswertung zusammen mit einem schadenfreien Zeitraum positiv bewertet, können weitere Rabatte gewährt werden. Beachte jedoch, dass diese Rabatte in der Regel nicht zu einem anderen Versicherer mitgenommen werden können, wenn du dich dazu entscheidest zu wechseln. Außerdem ist es eine persönliche Entscheidung, ob du deine Fahrweise und Daten offenlegen möchtest.


Wenn dir etwas besonders wichtig ist, solltest du es berücksichtigen. Ein sinnvoller Rabattschutz könnte zum Beispiel relevant sein, bei dem die Versicherung trotz eines Schadensfalls pro Jahr nicht hochgestuft wird und der Beitrag gleich bleibt. Dadurch behältst du deine Schadensfreiheitsklasse, als hätte es den Unfall nie gegeben. Beachte jedoch, dass du dafür in der Regel etwas mehr pro Jahr zahlst. Wenn du nach drei Jahren einen solchen Fall hast, musst du die theoretische Höherstufung gegenrechnen. In der Regel lohnt sich dies jedoch. Es ist auch eine Frage des Gefühls, in einer Schadenssituation emotional gelassener zu bleiben.


Wie war das jetzt noch einmal genau mit den Kündigungsfristen und wie sollte ich kündigen?

 

Maßgeblich ist immer die Kündigung zum Ende des Versicherungsjahres bis spätestens zum 30.11. des laufenden Jahres. Noch deutlicher: Die Kündigung muss nachweislich bis zum 30.11.2023 beim bisherigen Versicherer eingegangen sein. Das gilt auch für eine Veränderungskündigung beim bisherigen Versicherer, falls du dort bleiben möchtest. Alles, was danach kommt, wäre Kulanz. Bei Upgrades ist dies in der Regel kein Problem, ansonsten hängt es vom Einzelfall ab, ob der Versicherer entgegenkommt.

 

Eine wichtige Ergänzung: Gemäß der aktuellen Rechtslage hast du auch dann ein Sonderkündigungsrecht mit einer vierwöchigen Kündigungsfrist, wenn der Versicherer deinen Versicherungsbeitrag für das kommende Jahr erhöht.

 

Eine Empfehlung: Es ist äußerst ungünstig, keine Versicherung zu haben. Deshalb empfehle ich dir, rechtzeitig den Wechsel zur neuen Versicherung vorzunehmen und dann fristgerecht beim bisherigen Anbieter zu kündigen. Dies gilt auch für andere Versicherungen. Neue Versicherungen online abzuschließen ist kein Problem. Ich würde die Kündigung per E-Mail mit Rückbestätigung oder, falls vorhanden, über ein Portal mit Kündigungsmöglichkeit dort nutzen, aber wie gesagt, mit Rückbestätigung vom bisherigen Versicherer. Wenn du absolut sicher gehen möchtest, kannst du auch eine formlose schriftliche Kündigung in Papierform verfassen und diese per Einschreiben mit Rückschein versenden. Wenn dir der neue Versicherer einen Wechselkündigungsservice anbietet, den manche Vergleichsportale ebenfalls anbieten, kannst du dies nutzen, aber sei vorsichtig. Falls dein neuer Vertrag noch nicht sicher ist und der neue Versicherer für dich kündigt, könnte dies eventuell zu Problemen führen. Auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist und in den meisten Fällen alles problemlos abläuft, ist es dennoch Geschmackssache. Mit dem zuvor beschriebenen Weg hast du alles selbst in der Hand.

 

Warum die neue Versicherung: Es gibt verschiedene Faktoren, warum Versicherer einen Versicherungsantrag ablehnen, und dies ist oft wenig transparent. Bei Risikolebensversicherungen ist dies oft besonders krass. Bei der KFZ-Versicherung kann zum Beispiel ein teures oder exotisches Auto oder ein Auto mit Umbauten, Tuning usw. ein Problem darstellen. Dies dient nur als Hinweis. Ein normaler BMW 5er oder eine S-Klasse sollten in der Regel problemlos versichert werden können, genauso wie ein Tesla. Das war eine grobe Einordnung zu diesem Thema.


Gibt es in Bezug auf die Haftpflichtversicherung oder eventuell auch Teil- und Vollkasko besondere Unterschiede oder Dinge die ich besonders beachten sollte?


Ja, es gibt Unterschiede, auf die du achten solltest. Die KFZ-Haftpflicht ist das wichtigste Element deiner Autoversicherung. Die Versicherungssumme der KFZ-Haftpflicht deckt alle Schäden ab, die du verursachst. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Versicherern in Bezug auf die Versicherungssumme. Derzeit werden Versicherungssummen von 50 Millionen bis 100 Millionen empfohlen und als gut angesehen. Das mag viel klingen, ist es aber nicht, wenn man an Folgeschäden, mehrere Beteiligte, hohe Sachschäden usw. denkt. Es ist ratsam, etwas mehr zu wählen.


Bei Schäden, bei denen für dich bezahlt wird, wie Teil- und Vollkasko, sollte der Versicherer auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichten. Du solltest dies explizit erfragen oder in den Versicherungsbedingungen prüfen. Das bedeutet, dass der Versicherer auch bei normaler Unachtsamkeit seine Leistungen erbringt und zahlt.


Wie bereits erwähnt, solltest du auch auf einen Rabattschutz achten. Dies bedeutet, dass keine Rückstufung in den Schadensfreiheitsklassen erfolgt und somit dein Versicherungsbeitrag nicht steigt, wenn du einen Unfall hast. Man könnte es als "Freischuss pro Jahr" bezeichnen.


Gut, soweit verstanden und wie gehe ich dann weiter vor?

Es bedarf einer kurzen Vorbereitung, geht aber relativ schnell und einfach weiter: Suche zunächst die wichtigsten Unterlagen zusammen, dies sind dein bisheriger Versicherungsschein der bestehenden KFZ-Versicherung sowie die Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2. Außerdem solltest du für einen eventuellen Abschluss auch schon einmal den aktuellen Kilometerstand deines Fahrzeugs notieren.


Des Weiteren solltest du ein paar wesentliche Eckdaten und Rahmenfragen beantworten können, die später in jedem Fall relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel und nur beispielhaft:


  • Wer fährt das Auto, auch altersbezogen?
  • Voraussichtliche jährliche Fahrleistung?
  • Carport, Stellplatz oder Garage im Regelfall?
  • Nur privat oder auch geschäftlich?


Nun bist du gut vorbereitet und kannst im ersten Schritt auf die Vergleichsportale gehen und dort Angebote und Vergleiche einholen. Rein nachrichtlich noch ein Praxistipp und meiner Meinung nach wichtiger Hinweis: Ehrlich währt am längsten, gilt auch hier. Nicht nur beim Aspekt und Frage der Laufleistung oder der Frage wer fährt das KFZ solltest du stets wahrheitsgemäß agieren. Die im Verhältnis relativ geringen Einsparungsmöglichkeiten bei den Beiträgen bei geschönten oder unwahren Angaben, werden sich ansonsten im Schadensfall erheblich rächen. Neben nicht unerheblichen allgemeinen Nachzahlungen, könnten auch Vertragsstrafen oder andere rechtliche Nachteile auf dich zukommen und spätestens im Schadensfall wird sehr genau geprüft. Umgekehrt sollte dich dies nicht abschrecken ein bestimmtes Merkmal zu wählen, welches sich kostensenkend auswirkt, wenn es mehrheitlich passt. Beispiel: Fahrer*innen unter 25 Jahre? Antwort: Nein habe ich nicht. Jetzt kommt dein Tochter über Weihnachten zu Besuch, sie ist 22 Jahre alt, sie soll zum Restaurant fahren, weil du ein Bierchen zischen möchtest. Ja, dass ist trotzdem möglich, die temporäre Veränderung, hier sogar eher mit einmaligen Charakter solltest oder eher musst du aber deinem Versicherer anzeigen. Dann ist auch dies kein Problem. Ich hoffe dies ordnet das Gesamtthema ganz gut in Summe ein für dich.

Frau vergleicht Schriftstücke
Alles klar! Also muss ich aber hier dann nur noch bei den Vergleichsportalen vergleichen und habe in Folge einen vollständigen Marktüberblick und definitiv die besten wie bedarfsgerechtesten Angebote für mich. Klasse Sache, stimmt so oder etwa nicht?


Durch Vergleichsportale erhältst du tatsächlich einen guten allgemeinen Überblick und ein Gefühl für die Marktsituation. Das ist schon einmal wichtig und automatisch machst du dich ein wenig mehr mit der Materie vertraut, was ebenfalls gut ist. Allerdings solltest du wissen, dass nicht alle Anbieter in den Portalen zu finden sind. Auch renommierte Versicherungen sind dort nicht immer vertreten. Aktuell ist zum Beispiel die HUK-Coburg nicht gelistet. Die HUK-Coburg ist jedoch als seriös und relativ bekannt einzustufen, vielleicht kennst du sie sogar aus der Fernsehwerbung. Dies ist nur ein Beispiel. Deshalb lohnt es sich auch, direkt auf den Websites der Versicherer nachzuschauen und Tarifberechnungen durchzuführen, um hier ebenfalls Zahlen zu erhalten.


Vielleicht fragst du dich, warum nicht alle Versicherer auf den großen Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox gelistet sind. Das kann verschiedene Gründe haben. Ein Anbieter kann dies bewusst verhindern. Andererseits kann es auch daran liegen, dass die Kooperationen und die damit verbundene Marketingwerbung den Versicherer Geld kosten, was sich wiederum auf die Beiträge auswirkt. Wenn über solche Portale direkt vermittelt und abgeschlossen wird, fließt in der Regel Geld für diesen Abschluss zwischen Versicherer und Portal. Die Geschäftsmodelle mögen sich fortlaufend ändern und im Wandel befinden, aber letztendlich sind sie nicht total objektiv und erfassen nicht alles, auch wenn sie sehr weitreichend sind. Das solltest du dir bewusst sein. Und die Portale müssen ja auch von etwas leben, nur Werbung auf der Website reicht dafür nicht aus. Ich denke, du verstehst, was ich damit sagen möchte.


Als weitere Idee: Vielleicht hast du mehrere Versicherungen, was sogar recht wahrscheinlich ist, wie zum Beispiel eine normale Haftpflichtversicherung, eine Hausratversicherung oder eine Lebensversicherung. Vielleicht sogar bei unterschiedlichen Anbietern. Hast du mit diesen Versicherungen gute Erfahrungen gemacht? Das ist ebenfalls ein wichtiger Wert. Dann solltest du dort auch einmal prüfen.


Wenn ich dies alles erledigt habe und nehmen wir einmal an, drei ganze gute preisliche Angebote habe, was mache ich dann?


Meine Empfehlung ist, auch weiche, aber wichtige Faktoren zu prüfen. Damit meine ich Aspekte, die für dich wichtig sein könnten und die ich teilweise bereits genannt habe. Dazu gehören Fragen wie Erreichbarkeit: Wird sie reguliert und ist der Kontakt nur online möglich? Wenn ja, wie erfolgt die Kommunikation – nur per E-Mail oder auch über Chat oder Telefon mit echten Menschen? Wo und wie muss ich mich im Schadensfall melden? Gibt es Geschäftsstellen, falls mir das wichtig ist? Wie ist die Kundenzufriedenheit und Reputation des Anbieters? Diese Faktoren solltest du bei der Auswahl und dem Wechsel des Anbieters unbedingt berücksichtigen. Denn bedenke, wie gut eine Versicherung wirklich ist, wirst du erst im Schadensfall feststellen können. Darauf solltest du also Wert legen.


Übrigens: Manchmal konkurrieren Versicherungskonzerne durch eine Holding sogar selbst miteinander und bieten dadurch Vorteile für dich als Kunden. Hier ist ein beispielhafter Auszug: Die HUK-Coburg bietet KFZ-Versicherungen an und ist recht präsent. Aber sie hat auch im Gesamtkonzern die HUK24. Der Unterschied besteht darin, dass du bei HUK24 alles, was Beratung, Vertragswesen usw. betrifft, online erledigen musst. Dadurch werden Kosten gespart und deine Beiträge sind etwas günstiger als bei der "normalen" HUK. Im Schadensfall arbeitet jedoch nach meinem Kenntnisstand derselbe Service und Ansprechpartner. Wenn du also sowieso vorrangig online, per Telefon und E-Mail oder notfalls per Fax kommunizierst, könntest du hier eventuell elegant Geld sparen.


Zusammenfassend solltest du nun anhand der Auswertung eine finale Entscheidung treffen, bei welchem Anbieter du abschließen möchtest. Nun empfehle ich dir, ab diesem Zeitpunkt alle anderen Versicherer auszublenden. Im Idealfall bedeutet das, dass dieser Anbieter erstens günstiger ist als zuvor, zweitens deine Grundbedürfnisse erfüllt und eine gute Reputation und Servicequalität aus deiner Sicht aufweist. Also "bingo". Schließe nun dort den Vertrag ab. Beschäftige dich nur bedingt mit möglichen Erweiterungsoptionen und schließe diese nur ab, wenn du wirklich Bedarf hast. Achte dabei darauf, nicht in die Falle zu tappen: In all der Freude darüber, einen tollen Anbieter mit einem guten Angebot gefunden zu haben, könntest du beim Abschluss schnell dazu verleitet werden, noch zusätzliche Leistungen anzukreuzen, die du eigentlich gar nicht haben wolltest. Schließlich war dein Bedarf vorher geklärt. Konzentriere und fokussiere dich auf das Wesentliche. Andernfalls minderst du die Ersparnis oder im schlimmsten Fall wird es aufgrund von Mehrleistungen sogar teurer als zuvor. Das wäre dann aus meiner Sicht vom Regen in die Traufe. Also sei diszipliniert.


Ist der Vertrag abgeschlossen und wurde er vom neuen Versicherer für das neue Jahr bestätigt? Perfekt, nun musst du nur noch deinen alten Versicherer kündigen. Das war es.

Versicherungsmaklerin
Klasse Sache, aber doch auch irgendwie viel Aufwand, außerdem hat ja vielleicht jemand damit Berührungsängste. Kann dies nicht alles jemand für mich erledigen, mein Versicherungsmakler zum Beispiel?


Meine ehrliche Meinung dazu: Wenn du dies in der heutigen Zeit, in der alles online abläuft, einmal initiiert hast und erfolgreich durchziehst, wird es dir in den folgenden Jahren sehr leicht fallen. Gleichzeitig wirst du feststellen, dass es schneller geht als du denkst und im Idealfall ist der Stundenlohn nicht schlecht. Außerdem lernst du etwas dabei, übernimmst Eigenverantwortung und triffst ausschließlich deine eigenen Entscheidungen und Wege. Das gibt dir ein gutes Gefühl.


Aber zurück zur Frage: Natürlich kann das auch ein externer Dritter für dich erledigen. Bei Versicherungsmaklern und ihren Leistungen solltest du jedoch vorsichtig sein und dir bewusst sein, was du tust, insbesondere wenn er kein Geld von dir dafür verlangt. Warum? Frage dich doch mal, warum er das macht. Wegen deiner schönen Augen und Anmut? Sicherlich, zumindest in meinem Fall, ist das mit viel Selbsthumor gemeint. Du kannst mich ja nicht sehen. Tatsächlich muss er aber auch Geld verdienen, um davon zu leben. Solche Versicherungsmakler oder Vermögensberater tun dies, wenn sie vermeintlich kostenlos für dich arbeiten, indem sie Provisionen von den vermittelten Versicherern erhalten. Diese sind jedoch auch nicht exorbitant hoch, schon gar nicht bei einer KFZ-Versicherung. Entsprechend wenig Zeit muss der Makler dafür aufwenden, damit es sich langfristig für ihn lohnt. Ist es deshalb undenkbar oder der falsche Weg? Pauschal würde ich das nicht sagen. Du solltest dir nur der Rahmenbedingungen bewusst sein. Diese Makler arbeiten normalerweise mit einigen Versicherern zusammen und vermitteln aus dieser Auswahl heraus. Sollte dir jedoch ein Angebot unterbreitet werden, das all deine Wunschkriterien erfüllt, die Versicherung einen guten Ruf hat und der Beitrag tatsächlich günstiger ist oder bei gleichem Beitrag deutlich bessere Leistungen bietet, dann ist auch ein solches Angebot gut und abschlussfähig. Es ist jedoch wichtig, dass du kritisch hinterfragst.


Wenn du jedoch schon einen dritten Partner möchtest, wäre der beste Weg in diesem Fall ein wirklich unabhängiger Berater. Vielleicht könntest du diesen sogar beauftragen, das Ganze ein wenig gemeinsam mit dir zu erledigen, indem er dich in den Prozess einarbeitet und heranführt, damit du es in Zukunft definitiv selbst machen kannst. Aber: Bei einem völlig unabhängigen Berater zahlst du eben diese Person, da sie auch von etwas leben muss. Da sie keine Vermittlungsprovision erhält, muss sie dir für ihre Dienstleistung Geld in Rechnung stellen. Das Problem dabei ist: Die potenzielle Ersparnis für dich bei einer KFZ-Versicherung in der Zukunft ist erstens nur vorübergehend und zweitens nicht immer so hoch. Das kann dazu führen, dass das Honorar, daher auch der Begriff Honorarberater, die Ersparnis aufzehrt oder sogar übersteigt. Letztendlich musst du das selbst entscheiden. Es ist ratsam, sich im Voraus über die Kosten des Honorarberaters zu informieren, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern.


Im Rahmen des Vertragsabschlusses der Autoversicherung, gibt es dann da ja noch diverse Zusatzleistungen und Angebote, also besondere weitere Tarifmerkmale der Versicherung. Hast Du da noch Tipps für uns, wie ich damit umgehen soll?


Ja, ich habe noch einen weiteren Punkt, den ich persönlich wichtig finde, aber wie immer nur meine subjektive Meinung ist. Oftmals werden Bundles angeboten, die eine Verkehrsrechtsschutzversicherung beinhalten. Dabei erhält man den vollen Versicherungsschutz aus einer Hand. Allerdings sollte man vorsichtig sein, dass man nicht automatisch eine umfassende Rechtsschutzversicherung abschließt, die Anwaltskosten im Streitfall übernimmt.


Hier ist mein Tipp: Ich würde nicht unbedingt die Rechtsschutzversicherung dort abschließen wollen, wo ich auch die meisten anderen Versicherungen habe. Warum? Stell dir vor, du möchtest aus irgendeinem Grund deine Versicherung verklagen. Mehr muss ich wohl nicht sagen.


Nichtsdestotrotz noch ein Nachtrag zu dem Thema: Wenn du einen Unfall nicht verursacht hast, muss die gegnerische Versicherung nahezu alle Kosten übernehmen, einschließlich berechtigter Anwaltskosten, zumindest nach meinem Kenntnisstand. Umgekehrt wird deine Versicherung im Eigeninteresse versuchen, unberechtigte Ansprüche gegen dich abzuwehren, notfalls auch vor Gericht, wofür entweder ihre Rechtsabteilung oder eine beauftragte Kanzlei zuständig ist. Daher solltest du überlegen, wofür du die Versicherung im Zusammenhang mit dem Verkehr benötigst. Der häufigste Fall ist letztendlich, dass du zu schnell gefahren bist und dich gegen ein Bußgeld oder den Entzug deines Führerscheins wehren möchtest. Das kann man auch anders verhindern. Wie immer ist das Geschmackssache.


Und dann gibt es noch die sogenannte "Mallorca-Versicherung". Diese kann sinnvoll sein. Die Logik dahinter ist, dass ein Mietwagen im Ausland über deine Versicherung zusätzlich auf deutschem Niveau versichert ist. Dies kann ebenfalls sinnvoll sein, wenn du diesen Bedarf hast. Frage dich also, wie oft du im Urlaub bist, wie oft du dort einen Mietwagen mietest und ob dir die Versicherungen vor Ort ausreichen. Auch hier ist eine bewusste Entscheidung erforderlich. Die Mallorca-Versicherung kann sinnvoll sein, da die Haftpflichtversicherungssummen im Ausland deutlich niedriger sein können. Stell dir einen schweren Personenschaden vor, da kann das Geld schnell knapp werden usw.

Weißes Cabrio mit Menschen parkt


Die Abschlussfrage: Du hast mehrfach von einem ganz bequemen oder sehr einfachen Weg gesprochen, der eventuell weniger Ersparnis bringt, aber sehr schnell geht und trotzdem vielleicht etwas bringt, zum Beispiel etwas weniger Beitrag bei gutem Schutz, gleicher Beitrag oder geringfügig höher, aber deutlich mehr Leistung usw.? Wie funktioniert dies?


Ja, das verstehe ich gut. Dieser Tipp richtet sich an diejenigen, die faul sind. Du möchtest keine Vergleiche anstellen und auch nicht mit einem Makler sprechen, aber du möchtest trotzdem von Mitnahmeeffekten profitieren. Das kann ich nachvollziehen. Dieser Tipp ist zwar kein Geheimtipp, aber in der Praxis machen es dennoch nur wenige. Die Erfahrung zeigt, dass man die neue Rechnung erhält und sie einfach abheftet, ohne sich weiter damit zu beschäftigen, bis man ein neues Auto kauft. Das solltest du jedoch ändern. Vorausgesetzt, du bist ansonsten zufrieden mit deinem Versicherer und ein Wechsel ist nicht zwingend erforderlich, frage entweder telefonisch oder berechne es online nach dem neuesten Tarif mit mehr oder weniger identischen Leistungen wie beim Neutarif. In vielen Fällen wirst du überrascht sein, wie viel du sparen kannst. Es ist zwar nicht jedes Jahr der Fall, aber oft lassen sich kleine bis große Ersparnisse erzielen. Das Ganze ist unkompliziert und der Versicherer stimmt in jedem Fall zu, wenn du es bis zum 30.11. erledigst. Ansonsten ist es eine Frage der Kulanz. Es geht schnell und bringt etwas.


Zusätzlich noch ein Hinweis: Diese Variante ist auch sehr gut, wenn du bisher Kombirabatte genutzt hast. Einige Versicherer bieten zusätzliche Rabatte an, wenn du drei Versicherungen oder ähnliches hast.


Zu guter Letzt: Zahle deine Versicherungen, wann immer möglich, jährlich in einer Summe. Bei den meisten Versicherern gibt es dann noch einen weiteren Rabatt, auch wenn er in der Regel gering, aber spürbar ist.


Das war es jetzt aber auch mit Tipps und Tricks zum Thema KFZ-Versicherung. Ich hoffe, du fühlst dich gut informiert, kannst etwas damit anfangen und im Idealfall umsetzen. Vielleicht bist du auch etwas schlauer oder neugierig geworden, das wäre toll. Wenn es dich dann noch ein wenig unterhält, freut mich das sehr. Wie immer sei gesagt, dass dies keine Handelsempfehlung oder Aufforderung zur Handlung ist. Du handelst stets auf eigene Verantwortung und Risiko. Ich wollte dir hier lediglich meine Sicht der Dinge erläutern. Wie so oft muss dieser Satz kurz erwähnt werden, auch wenn er dir wahrscheinlich sowieso klar ist.


Und damit schließe ich diesen Beitrag und bedanke mich herzlich für deine Zeit, die du mir geschenkt hast! Ich würde mich freuen, wenn du bald wieder bei myMPI und in diesem Blog vorbeischaust. Falls du Feedback geben möchtest, nutze bitte die unten stehende Umfrage oder kontaktiere mich über die verschiedenen Kommunikationskanäle, die ich dir unverbindlich anbiete. Ich würde dich gerne kennenlernen. Wenn du meine Blogbeiträge auch als Podcast hören möchtest, schau einfach in der Rubrik Podcast oder auf meinem YouTube-Kanal vorbei, oder überall, wo es Podcasts gibt. Wenn dir mein Inhalt gut gefallen hat, würde es mir auch sehr helfen, wenn du ihn teilst. Nochmals vielen Dank und bis bald, dein Christian.

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ETF - MSCI World mit Black Friday Gefühlen Der MSCI World Index ist einer der wichtigsten Indizes für ETF-Fonds weltweit und behält seine Marktstellung, insbesondere bei Erstanlegern, obwohl er hier und da kritisiert wird und der Zahn der Zeit auch an ihm nicht spurlos vorübergeht. In diesem Beitrag möchte ich die Bedeutung der Total Expense Ratio (TER) hervorheben, ein Thema, das von vielen ETF-Anlegern oft unterschätzt wird. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Black Friday-Angebote als Belohnung.
Junge Frau küsst symbolisch eine Sparschweindose auf ihrer Hand
von Christian Antons 14. November 2023
Tagesgeld und Festgeld - Revival & Comeback Erinnerst du dich vielleicht an die mittleren 2000er Jahre? Tages- und Festgeldkonten sowie deren Zinssätze waren in aller Munde. Mit der Massenverbreitung des World Wide Webs, also dem Internet, wurde das Kontohopping und die Jagd nach den 0,05% mehr Zinsen zum Trend. Doch dann kam die Niedrigzinsphase, die sich bis zu den Negativzinsen der letzten Jahre entwickelte, und das Thema geriet aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Bitcoin und ETF wurden zu den neuen Schlagworten, um nur einige zu nennen. Kurioserweise erleben Tagesgeldkonten nun in Zeiten der Inflation ein sanftes Revival, während Festgeldkonten fast schon ein vollwertiges Comeback feiern. Genau darum geht es in diesem Beitrag.
von Christian Antons 21. Juni 2023
Was ist Humanismus, seine Inhalte und Werte? Warum ist er aktueller denn je? Gerade in der heutigen Zeit? Welchen Wert hat Humanismus für mein ganz persönliches Alltagsleben und welche Rolle spielt Humanismus für mein direktes Umfeld wie gesellschaftliche Entwicklungen. All dies und noch viel mehr erfährst Du in diesem Blog Beitrag von myMPI.
von Christian Antons 8. Juli 2022
Angst vor der Inflation - Sieger entstehen im Bärenmarkt! Wir alle spüren es schon an der Kasse im Supermarkt & an der Tankstelle, eine „echte Inflation“ ist entstanden! Wir sehen uns konfrontiert, tagtäglich, mit schlechten Nachrichten hinsichtlich einer Energie-, einer potentiellen Versorgungs- und in Summe drohenden nachhaltigen Wirtschaftskrise im Sinne einer Rezession. Gas- und Strompreise explodieren. Was ist Inflation eigentlich? Droht gar eine Währungsreform oder ist das total utopisch? Wer profitiert, wer verliert? Was bedeutet dies als „Otto Normalo“ für mein Alltagsleben? Gibt es Erfahrungswerte aus der Geschichte? Was muss ich wissen, wie kann ich mich vorbereiten? Nicht zuletzt auch, was bedeutet es eventuell gesellschaftlich? Gibt es Tipps und Tricks (Ja!)! Gibt es Möglichkeiten meinen Lebensstandard zu halten? Kann ich selber eventuell sogar mittel- oder langfristig als Sieger aus der Krise hervorgehen? Alles was Du jetzt wissen und beachten musst, Lesen schon fast Pflichtprogramm, willst Du die Inflation verstehen, ein wenig hinter den Vorhang schauen und gut vorbereitet sein :) !
von Christian Antons 16. Juni 2022
Achtsamkeit - Mehr Lebensfreude! Kleines Kompendium zum Thema & Technik der Achtsamkeit! Erfahre was Achtsamkeit ist und wie Du sie im Alltag zur Verbesserung Deiner Lebensqualität, im Sinne von mehr Zufriedenheit, Glück und präventiven Gesundheitsschutz, als Technik einsetzen kannst. Inkludiert sind thematische Ausflüge zur Historie, Hintergründen und wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Aspekten der Achtsamkeit. Aber vor allem Achtsamkeit konkret, praxisorientiert und lebensnah, mit direkten Tipps für Deinen beruflichen wie privaten Alltag. Lerne wie Du ab sofort mehr Lebensfreude und Lebensqualität erzielen kannst! 
von Christian Antons 18. Mai 2022
Bitcoin & Co. - SpedUpdate! Das Updatekompendium. "Speed" in Bezug auf die Quantität der Themen die wir hier abhandeln, nicht in Bezug auf die Kürze, dies sei vorab gesagt. Themen: Alle Infos zum Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 10.05.2020 zur steuerlichen Handhabung von Bitcoin & Co. Talfahrt und Krise an den Kryptomärkten, Bitcoin erleidet zurzeit massive Verluste & der Terra Luna Crashskandal Tipps und Trick zum Tracking - Bitpanda Upgrade
von Christian Antons 18. Mai 2022
Bitcoin & Co. - Die Steuer und viel mehr! Aufbauend auf dem ersten Blogbeitrag zum Bitcoin, nun für Bitcoin & Co, also andere Kryptowährungen das großen Kompendium u. a. zu: Überblick über (fast) alle steuerlichen Rahmenbedingungen zur Handhabung von Bitcoin & Co. Roundtable beim Bundesfinanzministerium - Erste Signale Gesellschaftliche und (finanz-)politische Aspekte von Bitcoin und ein Hauch von Philosophie dazu
von Christian Antons 20. April 2022
Ein Beitrag darüber was intrinsische Motivation ist und warum es sehr wichtig ist, zu verstehen was dies für Dich bedeuten kann. Abgrenzung zu äußeren Motivationsanreizen. Hinweise zur Verwendung und praxisorientierten Umsetzung von intrinsischer Motivation im Alltag.
Social Trading
von Christian Antons 19. März 2022
Ein Artikel zu Social Trading, Chancen und Risiken sowie Vor- und Nachteile von Social Trading. Dies sowohl als Social Traderin oder Follower.
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