Social Trading – Sei Dein eigener Banker!

Christian Antons • 19. März 2022

Social Trading - Sei Dein eigener Banker!

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Die These:


Ja, natürlich thematisiere ich hier Social Trading, weil ich Social Trader bei wikifolio.com bin. Und ja, selbstverständlich würde ich mich sehr freuen, wenn Du, meinen wikifolios folgen würdest ohne Frage. Aber genau darum soll es hier und jetzt gerade nicht gehen. Vielmehr möchte ich mit diesem Blogbeitrag eine Lanze für das Social Trading brechen und warum ich davon überzeugt bin.


Ich stelle mal eine provokative These auf:


„Durch Social Trading werden „die Investmentbanker“ entmystifiziert. Die Vermögensanlage wird (endlich) demokratisiert, jeder kann sein „eigener Broker“ werden und direkt von dem Wissen „der anderen“ profitieren. Bei geeigneter Analyse und Recherche, kann man so sogar ein wenig von „der Intelligenz des investierenden Schwarms“ für die eigene Vermögensanlage profitieren“.


Zu pathetisch und steile These? Durchaus, da stimme ich Dir zu und es ist es bewusst provokativ und plakativ formuliert, da ich  fest davon überzeugt bin, dass hier ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet ist. Und genau dem möchte ein wenig nachgehen, eine Lanze für Social Trading im allgemeinen Sinne brechen, Dich zumindest neugierig auf diese Anlageidee machen.


Was ist Social Trading eigentlich?


Social Trading oder auch Social Investing genannt, verknüpft die Handelsoptionen unterschiedlichster Anlageformen an den Börsen, mit den Vorteilen und Funktionen von sozialen Netzwerken, auch social medias genannt. Es gibt unterschiedliche Varianten von Social Trading, z. B. lediglich gemeinsamer Informationsaustausch über Investmentchancen in der einfachsten Stufe, Copy Trading, in teil- oder vollautomatisierter Form (hierbei folgt ein Privatanleger als Investor und somit Follower einem Signalgeber, dem sogenannten Social Trader), bis hin zu sehr komfortablen Lösungen, in Form einer vollwertigen Verfolgung einer Handelsidee eines Social Traders und der dahinter stehenden Philosophie. Die Produkt- und Strategieabbildungen beim Copy Trading können sehr unterschiedlich, mit jeweiligen Vor- und Nachteilen für den Follower und damit Privatanleger sein. Social Trader kann jeder werden, über semiprofessionelle Trader, bis hin zu renommierten Finanzmedien oder Vermögensverwaltern. Letzteres mag ich weniger, weil es eher den „alten Mustern“ folgt und die bisherigen Institutionen in diesen Markt versuchen einzudringen, um erneut davon erheblich zu profitieren. Das Marktsegment Social Trading ist relativ neu am Markt (wikifolio z. B. gibt es seit 2012), etabliert sich aber zusehends und stellt damit potentiell eine hochattraktive und in jedem Falle neue Anlageform, gerade auch für noch nicht erfahrene Investoren, dar. Es setzt jedoch voraus, sich intensiv mit der jeweiligen Plattform und Form des Social Trading sowie den damit verbundenen Chancen und Risiken zu beschäftigen. Dies gilt letztlich aber für praktisch alle Anlageformen.


Jeder kann Social Trader werden , aber die wenigsten tun es, warum?


Meines Erachtens liegt dies gerade in Deutschland an der beim „Otto Normalverbraucher“ vorliegenden „Finanz Allergie“. Soll heißen, dies erneut provokativ dargestellt, jeder möchte viel Geld, sein Geld gut anlegen und Vermögen bilden. Sich aber möglichst bloß nicht damit beschäftigen. „Zu kompliziert“, dafür „gibt es doch Experten, ich gehe zur Bank“, wird schon einen Grund haben, warum es dafür Studiengänge und Ausbildungsberufe gibt. Noch häufiger: Das Thema wirkt angestaubt, langweilig und zäh. Alles richtig und trotzdem so ärgerlich. Woran liegt es? Nun Verkaufsprospekte der Banken und Anbieter sind bewusst kompliziert und trotzdem zeitgleich sehr clever durch Marketing aufbereitet. „Erfülle Dir Deinen Traum“, „Altersvorsorge ist wichtig“, „sichere Dich ab“, „Profitiere vom Markt“, etc. sind entsprechende Formulierungen, elegant verknüpft mit tollen Fotos der glücklichen Familie oder einem Eigenheim oder dem schönen Auto, welches man sich gönnen möchte. Wozu führt dies? „Wird schon passen“ was die sagen, der oder die Beraterin war doch nett, also vertraue ich da mal.


Ergebnis: Entweder Dich nervt dies alles schon in dem Moment oder Du bist emotional angesprochen, schließt ab, denkst nicht weiter nach und lässt es laufen, nach ein paar Jahren wird wieder geschaut. Und zum Glück muss ich mich damit nicht mehr beschäftigen. Wer will schon wissen was eine „TER“, ein „Ausgabeaufschlag“, „Exchange Trading Fund“, „ETC“ sind und wie dies alles heißt. Und so bleibt es ein "Wissen auf der Insel".


Ursache und Wirkung, soll heißen, so bleibt es Wissen auf einer weit abgelegenen, vermeintlich für Dich unerreichbaren, Insel. Aber leider ist die Wahrheit eben auch, will ich ernsthaft Social Trader werden, muss ich hinter die Kulissen schauen, mich mit den Begrifflichkeiten und Techniken dahinter vertraut machen und den „Markt lernen“. Dies ist mühsam und anstrengend und schreckt die meisten eventuell interessierten Investoren ab. Hinzu kommt, willst Du seriös als Social Trader agieren, musst Du Dich kümmern. Wenn nicht täglich so doch zumindest in kurzen Abständen. Dies ist Aufwand und häufig nicht unerheblich. Zudem bedeutet es „Verantwortung“, denn wenn einem Social Trader gefolgt wird, bedeutet dies, dass deren Gelder nach Deinen Kriterien angelegt werden. Dem einen ist das völlig egal, kann aber auch eine Bürde sein.


Was gewinnt ein Social Trader?


Nun in der Regel. sind bei „real money“ Social Tradern, also Anlegern mit eigenem investierten Geld, Anlagevorteile in unterschiedlicher Art und Weise verbunden. Dies können niedrige oder keine Depot-, Bank- oder Börsengebühren sowie steuerliche Vorteile sein. Weiterhin, Social Follower (also Käufer*innen) vorausgesetzt, ggf. Erfolgsprämien, nicht zuletzt ggf. daraus resultierende soziale Kontakte und Austausch (wenn gewünscht) und im Ideal Reputationsgewinn oder eben „shit storm“, wenn alles schief läuft.


Also ja Social Trader zu werden oder zu sein, ist anspruchsvoll, herausfordernd und vielschichtig. Nicht Jedermanns und Frau Sache. Das ist auch okay, aber kein Beinbruch für die aufgestellte These.


Noch nicht so viele sind „Social Trading Follower“, werden aber mehr! Warum ist dies gut?


Und hier finden wir Argumente für die These. Warum?

Nun wenn Du auch nicht Social Trader werden willst, so kannst Du doch von diesen und vor allem von den Plattformen selber profitieren. Warum? Ganz einfach, hier werden häufig komplizierte Thematiken und Begrifflichkeiten einfacher. Social Trading Plattform haben als Existenzgrundlage ein hohes Eigeninteresser daran, neben den Tradern, vor allem Follower zu genieren für die entsprechenden Anlageformen. Dies setzt voraus Vertrauen zu schaffen, bei den Besucherinnen und Besuchern dieser Plattformen. Entsprechend werden finanztechnische Zusammenhänge möglichst einfach nachvollziehbar und verständlich rüberzubringen. Gelingt dies einer Plattform nicht, wird sie potentiell absehbar wieder vom Markt verschwinden, weil dann "kann ich auch gleich zur normalen Bank und Broker gehen". Gute Social Trader verfügen über ein profundes Finanz- und Marktwissen, kennen die Begrifflichkeiten und Besonderheit und die vermeintlichen Gesetze der Märkte ganz gut, dies kommt hinzu. Eine gute Social Traderin, wird diese ebenso „übersetzen“ in einfache Worte, klare Definition einer Handels- und Depotidee, kommuniziert regelmäßig und erläutert im Detail die Maßnahmen die sie ergreifen wird. In der Regel werden Handlungsfehler transparent dargestellt und eingeräumt und Erfolge gemeinsam gefeiert. Dies führt zum einem zu Vertrauen, dem Gefühlt „direkt am Tisch“ mit dabei zu sein sowie und dies ist das Wichtigste: Man lernt somit, gerade auch als Follower, fortlaufend auf einfachem und spielerischem Wege dazu.


Die Krux liegt dabei sicherlich darin, die oder den passenden Trader*in zu finden. Auf guten Plattformen ist dies aber anhand von Auswahlkriterien, die gut erläutert werden, durchaus relativ schnell möglich. Du solltest darauf achten, dass die oder der Trader*in häufig aktiv ist, gut erklärt und erläutert, im Idealfall mit eigenem Geld investiert ist und auf einer guten Plattform ersichtlich ist, wie schwankend sein Depot ist, mit welchen Verlusten und Gewinnen potentiell zu rechnen sein wird. Bereits durch das Suchen, wirst Du merken, dass Du schnell „ein Gefühl“ bekommen wirst, was zu Dir passen könnte. Zeitgleich liest Du viel und bekommst eine Idee zumindest davon, was es „da draußen“ alles für Formen von Anlagen geben kann, in die man sehr erfolgreich und ebenso sehr erfolglos investieren kann. Parallel lernst Du die Trader*innen ein wenig kennen und dies häufig persönlicher was Werdegang und Motivation angeht, als z. B. Deine Bankberaterin um die Ecke. Website oder andere Social Medias des Traders oder Traderin vorausgesetzt, besteht häufig auch die Möglichkeit direkt persönlich in Kontakt zu treten.


Wichtig ist hierbei aber die Plattformwahl. Kriterien könnten z. B. sein, müssen aber nicht zwingend zu Ausschlüssen führen, dass es eine europäische Plattform ist (Regulation, ggf. Absicherung), dass vertragliche Grundlagen und Form der Anlagen sehr gut erläutert werden, man "an die Hand genommen wird" durch Tutorials, wie lange die Plattform bereits erfolgreich am Markt agiert, ob es Skandale gab und wie hoch z. B. die Anzahl der Social Traderinnen und Follower ist. Vieles davon kann man leicht im Internet allgemein recherchieren.


Warum sind die Plattformen wichtig?


Ganz einfach meiner Meinung nach, sie bringen Finanzwissen in die breite Öffentlichkeit und mit vereinfachtem Zugang dazu, wie ebenso und falls gewünscht, in der Regel technisch schnell zu realisierende wie einfache Investitionsmöglichkeiten. Und Letzteres finde ich gar nicht so unwichtig, denn häufig ist es viel wichtiger erst einmal anzufangen zu investieren und dabei zu sein, als es entweder zu ignorieren als Thema oder nicht eigenverantwortlich sein Geld zu investieren. Denn sowohl wenn es weh tut (Verluste), als auch bei eigenem Erfolg über das Social Trading (Gewinn), wird man und Du ein Interesse daran entwickeln, wieso? Und schwupps, ohne dass Du es wirklich bemerken wirst, beschäftigst Du Dich mit (Deinen) Finanzthemen, erweiterst Dein Wissen, wirst unabhängiger und gehst im Idealfall eines Tages nur noch Deine eigene Wege mit eigenverantwortlichen Entscheidungen über Deine Vermögensanlage. Genau dies ist zudem meistens ein sehr gutes Gefühl, was ich persönlich einen durchaus Faktor finde. Durch diese Möglichkeiten der Plattformanbieter des Social Trading, wird definitiv ein Beitrag dafür geleistet, dass das vermeintlich hochkomplexe Investieren „an der Börse“ für jeden verständlich(er) wird. Dies empfinde ich als einen wesentlichen Beitrag zur Demokratisierung des Geldes, bzw. zumindest einen Beitrag zur Rückverlagerung der „Entscheidungsmacht“ zur einzelnen Anlegerin und damit „Otto Normalbürger“ zurück. Dies kann, hier wieder pathetisch formuliert, der kleine Stein sein, der in einem See geworfen wird und viel später doch zu größeren Dinge führt.


Warum es Spaß machen kann?


Das kann man relativ kurz halten: Erstens weil die seriösen Plattformen eine gutes und intuitives Design haben (allein schon zum Marketingselbstzweck, also Verkauf bzw. grundsätzlicher Handelstätigkeit), zweitens damit in verträglichen Häppchen Wissen in zumeist modernen Art und Weise vermitteln, drittens man die Social Trader ein wenig „stalken“ kann, was die menschliche Neugier weckt, es viertens spielerische Elemente gibt und man fünftens mit sehr wenig Geld starten kann, im Idealfall zu Anfang mit Summen, die man am besten bei Verlust verschmerzen kann. So kann man in Summe spielerisch sich mit Börsen-, Finanz- und Vermögensthemen auseinandersetzen und ja man lernt. Der eigene Wissensgewinn, der eventuelle Erfolg oder aber auch leicht schmerzhafte Verluste, macht stolz, Hunger auf mehr und eigenverantwortlich. Aber ebenso kann ich es auch schmalspurig betreiben und wartungsarm. Zu guter Letzt nicht zu vergessen, der Mensch ist in der Regel ein soziales Lebewesen, eher Herdentier, als einsamer Wolf. Social Trading zeichnet sich durch Gemeinschaft, Zugehörigkeit und informativen Austausch aus. Direkter Kontakt zwischen Trader*in und Follower zudem nicht ausgeschlossen und dies wenn und in der Regel auf „Augenhöhe“ und nicht „von oben herab“. Letztlich also kann jeder auf Social Trading so agieren wie er mag und ja dies macht dann Spaß, zumindest wenn ein Grundinteresse an „Geldanlage“ besteht.


Thesencheck – Was ist dran?


In Summe würde ich sagen, klar ein wenig überzogen. Aber objektiv bleibt festzuhalten, seit ca. den 2010er Jahren hat sich Social Trading mit unterschiedlichen und durchaus sehr seriösen Plattformen (wikifolio.com als Beispiel) sein Nischendasein erkämpft mit zunehmenden Erfolg. Durch diese Plattformen wird es ermöglicht, sich durch einen intuitiven und spielerischem Zugang mit den vermeintlich komplexen Themen einer eigenen und vor allem unabhängigen wie eigenverantwortlichen Vermögensanlage zu beschäftigen. Der (Investment-) Banker oder Versicherungsberater ist „kein Muss“ mehr. Auch mit geringen kleinen Beträgen kann in der Regel gestartet und damit Hunger und Neugier „auf mehr“ geweckt werden. Es besteht damit eine neue Alternative zu den klassischen Anlage- und Informationswegen, niederschwelliger und näher „an Dir und mir auf Augenhöhe“. Dies empfinde ich tatsächlich zumindest stückweise als Demokratisierung und gesellschaftlicher Verallgemeinerung der Geldanlage und der „nebulöse Mythos“, das Investieren an der Börse vermeintlich nur etwas „für Vollprofis“ ist, wird ein wenig und glücklicherweise „entzaubert. Und genau diese Lanze, nämlich die zumindest einfache, niederschwellige Möglichkeit zu einer modernen Geldanlage, brechen tagtäglich tausende von Social Trader dort draußen im Internet und warten nur auf Dich. Alles „ohne Muss“, „ohne Druck“, aber „soweit und viel Du willst“. Zumindest eine tolle Idee oder?


Genau aus diesen Gründen, den Thesen und Ideen die ich ganz persönlich hinter dem Social Trading sehe und wie ich es verstehe, haben dazu geführt, dass ich nach etwas Anlaufzeit, heute überzeugter Social Trader geworden bin. Ich kann nur empfehlen, sich zumindest einmal die Zeit zu gönnen sich zum Beispiel als Einstieg mit der Plattform wikifolio.com zu beschäftigen. Ich gehe fest davon aus, etwas Neugier vorausgesetzt, dass Du schon nach kurzer Zeit Interesse an den Themen entwickeln wirst, egal ob als Trader*in oder Follower*in. Falls Du genau darauf jetzt Lust bekommen hast, hätte mein Beitrag seinen Zweck erreicht, nämlich anzuregen, sich Gedanken über eigenverantwortliche Vermögensentscheidungen zu machen.


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